Transformation als 360-Grad-Aufgabe
Nachhaltig, resilient und performant soll ein Immobilieninvestment sein. Denn ohne Rendite fließt kein Geld in die Assetklasse, ohne Krisenfestigkeit und ökologische Nachhaltigkeit keine langfristige ökonomische Zukunft und damit keine Rendite. Diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist kein leichtes Unterfangen, denn die Rahmenbedingungen an den Immobilienmärkten ändern sich derzeit in hohem Tempo. Die Corona-Pandemie wirkt als Trendadbeschleuniger, beispielsweise für den Onlinehandel oder das Arbeiten im Homeoffice, und fordert die Modernisierung und Rekalibrierung von Immobilienvermögen.
Die voranschreitende Digitalisierung hat dabei nicht nur Auswirkungen auf die Immobilien, sondern ebenso auf die tradierten Geschäftsmodelle der Immobilienunternehmen selbst. Auch der Klimawandel und die damit einhergehende zunehmende Regulierung fordern die Branche heraus. Der Umbau der Immobilienwirtschaft dürfte in der laufenden Dekade deutlich an Dynamik gewinnen. Transformation ist darum das Gebot der Stunde und muss auf vielen Ebenen stattfinden: im Investment und Asset Management ebenso wie in den Unternehmen selbst. Wichtig dabei ist vor allem, die veränderten Anforderungen vollumfänglich im Blick zu behalten und integriert anzugehen.
Um zusätzliche Rendite- und Diversifikationspotenziale zu heben, ist eine Erweiterung der Investitionsstrategie um neue Sektoren und Investmentstile unerlässlich. Union Investment beispielsweise hat im vergangenen Jahr die Assetklasse Wohnen außerhalb der DACH-Region erfolgreich erschlossen. Auch kreative Joint-Venture- oder Vehikel-Lösungen können zusätzliche Ankaufsmöglichkeiten eröffnen. Denn auf der Suche nach Sicherheit sind an den Investmentmärkten mehr denn je Core-Immobilien mit guten bis sehr guten Lage- und - Objektqualitäten sowie überzeugender Vermietungssituation gefragt. Dementsprechend knapp und teuer werden diese Objekte. Auch Mixed-Use-Objekte und Quartiere bieten nachhaltig attraktive Anlageperspektiven. Denn die Corona-Pandemie hat den Strukturwandel in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und Einkaufen noch einmal deutlich beschleunigt. Immobilienwirtschaft und Kommunen sind hier gleichermaßen gefragt, Strategien zu entwickeln sowie Strukturen und Nutzungskonzepte zu etablieren, die auch künftig flexibel auf Veränderungen des Marktes reagieren können.
Die verantwortungsbewusste Transformation von nicht mehr marktgerechten Immobilien kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Insbesondere in puncto Nachhaltigkeit ist dies ein wichtiger Schritt, um der zunehmenden Regulatorik gerecht zu werden.
Nachhaltig gelingt der Umbau jedoch nur, wenn in den Unternehmen zugleich die Voraussetzungen geschaffen werden für eine innovative Unternehmenskultur, für Diversität und neue Formen der Zusammenarbeit. Unterstützt durch Digitalisierung und innovative Datenstrategien, die effiziente und schlanke Prozesse ermöglichen und Räume schaffen für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Geschäftsmodells. Transformation ist eine 360-Grad-Aufgabe. Die Einbeziehung und Mitwirkung wirklich aller Unternehmensbereiche ist daher elementar.