Urbanes Design: Sitzplätze zum Staunen und Relaxen

Wer möchte, kann hier seinen Gedanken nachhängen, entspannen und genießen. Außergewöhnliche Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum faszinieren durch ihre einzigartige Gestaltung. Von Elke Hildebrandt

„Bitte nehmen Sie Platz“

Für das Londoner Designfestival 2019 schuf Paul Cocksegde das Kunstwerk „Please Be Seated“. Im Broadgate, dem größten Fußgängerviertel der Londoner Innenstadt, sollte die Skulptur symbolisch den Rhythmus der Stadt aufnehmen. Die Besucher ließen sich nicht lange bitten und nutzten die hölzernen Kurven als Sitze und Rückenlehnen, aber auch zum Hindurchgehen oder als Schattenspender.


Mark Cocksedge

Aus dem 3-D-Drucker

The New Raw, ein Rotterdamer Research & Design-Studio, hat über zwei Probleme nachgedacht: Wir produzieren zu viel Plastikmüll und wir haben zu wenig Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum. Mit Print Your City verknüpfen sie beides zu einer Lösung: Rund 22 Kilogramm Plastikmüll genügen für den 3-D-Druck einer Zwei-Personen-Sitzbank.


Stefanos Tsakiris

Formvollendet sitzen

Bänke und Stühle haben es dem in Paris lebenden Künstler Pablo Reinoso angetan. Mit aufregend wirbelnden Hölzern und Stahlstäben haucht der Argentinier den Bänken Leben ein, sodass sie quirlen, strudeln und tanzen, und lässt sie Beziehungen knüpfen zu den Menschen, die auf ihnen sitzen.


Pablo Reinoso, Huge Sudeley Bench, 2010 © Pablo Reinoso Studio

Welle der Entspannung

Picnurbia ist ein Pop-up-Park im Robson Square in Vancouver. Im Jahr 2011 entstand die 30 Meter lange, wellenförmige Insel mit farbintensivem Kunstgras und Dutzenden weißen Sonnenschirmen. Bei Besuchern kam das gut an. Sie nahmen mitten im urbanen Getümmel ein Sonnenbad, knüpften Kontakte oder machten ein Nickerchen.


Krista Jahnke Photography

Liege, Tisch und Stuhl

Das ausgeklügelte Netz von Holzbänken erinnert an die Wurzeln eines Baums. Die „Root Bench“ von Yong Ju Lee Architecture ist ein einzigartiges Möbelstück im organischen Design und wurde für die Besucher des Hangang Art Parks in Seoul, Südkorea, geschaffen. Auf 30 Metern Durchmesser und drei unterschiedlichen Ebenen breiten sich die hölzernen „Wurzeln“ oberirdisch aus und bieten Liegeflächen, Tische und Stühle.


Kyungsub Shin

Von Elke Hildebrandt


Titelbild: Pablo Reinoso, Huge Sudeley Bench, 2010 © Pablo Reinoso Studio

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