
Deutschland steht in den Ankaufsstrategien der europäischen Immobilieninvestoren ganz oben auf der Liste. Neben den Top-7-Standorten gilt das auch für die Städte in der zweiten Reihe.
Deutschland steht in den Ankaufsstrategien der europäischen Immobilieninvestoren ganz oben auf der Liste. Neben den Top-7-Standorten gilt das auch für die Städte in der zweiten Reihe. Das hat eine aktuelle Umfrage von Union Investment unter 150 institutionellen Immobilieninvestoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien ergeben. 80 Prozent der deutschen, 56 Prozent der französischen und 52 Prozent der britischen Investoren haben Immobilien in deutschen B-Städten auf ihrem Ankaufsradar. Ähnliche Zustimmungswerte erreicht kein anderes Land. Vor allem unter den französischen und britischen Investoren erhalten neben den drei europäischen Kernmärkten auch die Niederlande, Belgien, Schweden, Spanien und Polen relativ großen Zuspruch mit Zustimmungswerten von 20 bis 40 Prozent, wenn es um Immobilieninvestments in B-Städten geht. Grundsätzlich gab mit rund 60 Prozent die Mehrheit der Studienteilnehmer an, sie verfüge über die Möglichkeit zu Investments in B-Städten außerhalb der großen Metropolen. Rund 40 Prozent hingegen konzentrieren sich fast ausschließlich auf Investments in westeuropäischen A-Standorten. Laut Umfrage gehen 77 Prozent der Immobilieninvestoren davon aus, dass das Transaktionsvolumen für Gewerbeimmobilien in Europa im Jahr 2020 mindestens das gute Niveau des Vorjahres erreichen wird.

26 Prozent der Studienteilnehmer rechnen sogar mit einer Steigerung; die Gruppe der Pessimisten, die einen Rückgang erwarten, ist mit 15 Prozent deutlich in der Minderheit. Hoffnung auf noch mehr Bewegung im Markt als im Vorjahr besteht vor allem in der Nutzungsart Wohnen. 51 Prozent der Befragten gehen hier davon aus, dass das europäische Transaktionsvolumen weiter steigen wird. Es folgen Hotel mit 39 Prozent und Büro mit 29 Prozent. Lediglich im Marktsegment Einzelhandel sind die Optimisten mit 7 Prozent eine Randgruppe. Insgesamt gibt es in dem Immobilien-Investitionsklima-Index im Vergleich zur letzten Erhebung vor sechs Monaten für Deutschland mit 63,2 (–0,2) und Frankreich mit 67,6 (+1,0) nur geringfügige Ausschläge. Die größte Veränderung ist für Großbritannien zu registrieren. Hier springt das Klimabarometer um satte 5,5 Punkte auf 64,4 und übersteigt damit sogar seit langer Zeit einmal wieder den Stimmungsindex für den deutschen Markt. „Der Zuwachs an politischer Stabilität und Planungssicherheit in England hat umgehend zu einer Verbesserung des Immobilien-Investitionsklimas geführt. Viele Investoren erwarten auch wieder Mietpreiswachstum. Beides zusammen wird dazu führen, dass die Nachfrage nach Immobilien in London deutlich steigen wird“, erläutert Olaf Janßen, Leiter Immobilienresearch bei Union Investment.